23. Oktober 2023
Autor: Philip Joisten
Tags: Digitalisierungsprojekt, Digitales Arbeiten, Vernetzte Produktion

Digitaler Baukasten für Fertigungsunterlagen

Digitalisierungsprojekt mit der ADAPT Elektronik GmbH

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Damit aus Kundenwünschen fertige Produkte werden, ist einiges an Übersetzungsarbeit nötig. Aus Skizzen oder Beschreibungen der Kunden müssen verständliche Fertigungsunterlagen werden, die in der Produktion von allen Mitarbeitenden genutzt werden können. Gibt es hierfür nicht eine digitale Lösung? Diese Frage möchte die ADAPT Elektronik GmbH in einem Digitalisierungsprojekt vorantreiben. Das Unternehmen fertig individuell konfektionierte Kabel, bei denen es auf hohe Qualität ankommt. Sie kommen in medizinischen Geräten, der Industrie, im Bauwesen oder bei Spezialanwendungen zum Einsatz.  

 

Komplexes Umfeld und hohe Qualitätsstandards

Anspruchsvolle Kunden und eine komplexe Fertigung – „Das Thema Kabelkonfektionierung wird unterschätzt”, mahnt Alina Hohmann, die Geschäftsführerin der ADAPT Elektronik GmbH. Nach unserem ersten Besuch bei dem mittelständischen Kabel-Spezialisten aus Unterfranken kann man nur zustimmen! Die Geschäftsführerin sowie Mitarbeiter aus der Produktion schilderten uns die unglaubliche Variantenvielfalt sowie die Fertigungstechnologien, die dabei zum Einsatz kommen. Arbeitsvorbereitung, Fertigung und Logistik müssen dabei Höchstleistungen erbringen.

Alina Hohmann kam im Vorfeld auf das Mittelstand-Digital Zentrum Darmstadt zu, weil sie sich fragte, wie in ihrem Unternehmen zukünftig Arbeitsprozesse durch den Einsatz von digitalen und modularen Fertigungsunterlagen effizienter gestaltet werden können.  

 

Standardisierung und Usability

Unser interdisziplinäres Team war sofort begeistert von der Idee. Mit den Profis aus den Ingenieurwissenschaften und der Psychologie soll ein System entwickelt werden, welche sowohl die technischen als auch die menschlichen Anforderungen erfüllt. Dabei sollen die digitalen und modularen Fertigungsunterlagen nicht nur einen neuen, unternehmensinternen Standard schaffen, sondern auch alle Fertigungsinformationen für ein digitales Werkerassistenzssystem bereitstellen. Eine Besonderheit hilft bei Verständnis- und Sprachbarrieren: Symbolische Darstellungen machen die Arbeitsanweisungen sprachunabhängig und auch für Personal ohne technisches Hintergrundwissen intuitiv erfassbar. Dadurch soll die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeitender verkürzt, die Fertigungszeiten reduziert, Papierausdrucke vermieden und das Prozesswissen breiter gestreut werden.

 

Was brauchen die Mitarbeitenden?

Das Projekt startet zunächst mit einer Prozessanalyse und einer anschließenden Informationsmodellierung. Der komplexe Prozess der Kabelkonfektionierung wird so in eine übersichtliche Form geordnet, der alle Informationen beinhaltet, die für das weitere Vorgehen relevant sind. Ein wichtiger Baustein davon sind die Nutzungsanforderungen. Dabei stehen Mitarbeitenden des Unternehmens im Zentrum: Sie geben die Richtung bei den Nutzungsanforderungen vor und sind bei der späteren Bewertung und Auswahl von Prototypen beteiligt. So ist sichergestellt, dass die Fertigungsunterlagen und das Assistenzsystem denen helfen, die es später auch nutzen: der Belegschaft in der Fertigung. 

Die ADAPT Elektronik GmbH zählt zu den führenden Herstellern im Bereich der Kabelkonfektionierung. In Großheubach sowie an zwei weiteren Standorten in Europa fertigt das Unternehmen elektrische Verbindungen für anspruchsvolle Einsatzgebiete wie die Medizintechnik. Eine besondere Herausforderung ist dabei die hohe Variantenvielfalt der Produkte und der genutzten Fertigungsverfahren.

Standort: Großheubach

Mitarbeiter: 167

Branche: Kabelkonfektionierung

Umsetzungsprojekt: Das Digitalisierungsprojekt widmet sich dem Einsatz von digitalen und modularen Fertigungsunterlagen in der Kabelkonfektion. Das Ziel ist ein einheitlicher Unternehmensstandard, der eine Basis für digitale Werkerassistenzsysteme bildet. Damit wird dem Fachkräftemangel begegnet und die Effizienz erhöht – von der Planung bis zur Ausführung der einzelnen Fertigungsschritte.

Projekterfolg: Mittels eines Interface-Prototyps konnten die digitalen Fertigungsunterlagen für die Mitarbeitenden in der Produktion nutzbar gemacht werden. Das System erfüllt alle Erwartungen hinsichtlich Bedienbarkeit und Effizienz.

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